1. Mannschaft

TV Lampertheim schaut lieber auf Werte als aufs Geld

TV Lampertheim schaut lieber auf Werte als aufs Geld

Die neuen Verantwortlichen des TVL setzen Prioritäten beim Neuaufbau der ersten Mannschaft. Klassenerhalt ja, aber nicht um jeden Preis.

Tobias Kleiner weiß, worauf er sich eingelassen hat. Der neue Trainer des Fußball-Kreisoberligisten TV Lampertheim steht vor dem Neuaufbau einer Mannschaft. Dabei hat er klare Vorstellungen, die von den ebenfalls neuen Verantwortlichen (Abteilungsleiter Jürgen Hofmann, die Sportausschussmitglieder Sebastian Steffan und Pablo Keller) voll und ganz geteilt werden.

„Ich mag die Selbstbedienungsmentalität bei Spielern nicht. Es geht darum, gerne Zeit im Verein zu verbringen, den Zusammenhalt im gesamten Verein zu stärken“, sagt Kleiner, der seit wenigen Tagen mit seinen Co Markus Mandel und Yücel Kuzu die Verantwortung für die Kreisoberliga-Fußballer trägt. Ein Fußballverein sei schließlich kein Supermarkt, „wo man für Geld Leistung erhält. Da gehört mehr dazu.“

Geld für neue Spieler wollen und werden die Lampertheimer nicht ausgeben, das machen Hofmann und Steffan klar: „Das war noch nie unser Weg.“ Es habe auch so schon für Gruppenliga-Fußball gereicht. „Wir sind nicht traurig darüber, dass wir kein Geld haben“, schmunzelt Steffan, der sich selbst als „Ur-TVler“ bezeichnet, bis auf einen Ausflug zur SG Riedrode stets den Lampertheimern treu blieb.

Dass es in der neuen Runde schwer werden könnte, ist den Verantwortlichen bewusst. Der TV hat 14 Abgänge zu kompensieren. „Beim Kader sind wir noch am Basteln“, sagt Steffan. Und Kleiner ergänzt: „Jeder weiß, worauf er sich einlässt.“ Ziel sei es, am Ende über dem Strich zu stehen, „aber nicht um jeden Preis“. Alle Spieler, auch die der zweiten Mannschaft, hätten der Kreisoberliga den Vorzug gegeben gegenüber einem Rückzug in die A-Liga. Quantitativ reiche der Kader aus, „qualitativ wissen wir es nicht“. In den ersten Trainingseinheiten waren bis zu 20 Spieler am Ball, die offizielle Vorbereitung startet am 20. Juni.

Und abseits des Platzes? Der TV nimmt den Kampf auf für mehr Identifikation, mehr Engagement und mehr Werte im Verein. „Ehrlichkeit, Toleranz und Respekt noch mehr in den Vordergrund rücken“, umschreibt Hofmann die Ziele: „Die Trainer sind in der Lage, das zu vermitteln.“ Die Verzahnung von erster und zweiter Mannschaft sowie der Jugend soll verbessert werden. Steffan und Keller, seit zehn Wochen im Amt, stehen in engem Kontakt zu den Aktiven. „Der Austausch ist wichtig, der Sportausschuss ist jetzt nahe an der Mannschaft dran“, weiß Hofmann, dass es da in der Vergangenheit offenbar Defizite gab. „Wir wissen um unsere Rollen“, ergänzt Keller, mit 20 der Jüngste im Bunde.   Dass der Lampertheimer Weg der richtige ist, darauf setzt Trainer Kleiner: „Die Leute sollen sich in einer entstehenden Gemeinschaft wohlfühlen.“ Und wenn es mal nicht rund läuft auf dem Rasen, wenn es zum Start nur Niederlagen gäbe? Sebastian Steffan ist sich sicher: „Wir werden ganz ruhig bleiben.“

Foto: Von li. n. re.: Jürgen Hofmann, Sebastian Steffan, Tobias Kleiner und Pablo Keller Foto: Karrasch

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